Sehenswürdigkeiten
& KULTURDENMÄLER
Imsweiler Mühle - Wasserschlösschen - kath. Pfarrkirche - prot. Glockenturm - ehem. Schulhaus - ehem. Lehrerwohnung - Villa Limbacher - Alte Schule Felsbergerhof
St. Peter in Ketten
Pension
Daniel Faller
ehem.
Imsweiler
prot.
Spielplatz
Gemeindehalle
Bäckerei
Decksheimer
Alte Schule
Imsweiler Mühle
Mühlweg 1
Da Imsweiler früher eine Burg hatte und damit Einwohner, liegt es nahe, dass auch in unmittelbarer Nähe eine Mühle installiert wurde. Dort wo heute die Imsweiler Mühle steht, befand sich schon seit Jahrhunderten eine Mühle, die Schloßmühle.
Diese wird bereits 1409 urkundlich genannt.
Im Jahre 1809 wurde die Mühle versteigert, sie ging an Johann Adam Limbacher aus Adenbach an der Odenbach über. Ihm folgt sein Sohn Carl Adam Limbacher, der 1817 in Imsweiler geboren wurde und auf ihn wiederum der Sohn Ludwig. Der einzige Sohn von Ludwig mit Namen Karl fiel im ersten Weltkrieg. Da keine erblichen Nachfolger vorhanden waren, suchte Ludwig Limbacher einen Nachfolger, wobei zwei Gesichtspunkte ausschlaggebend sein mussten oder sollten. Der neue Mann musste den Namen Limbacher tragen und er sollte Müller sein. Er fand in der Urheimat der Limbachers in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber den Gesuchten: Heinrich Limbacher, ein Müller, der in der Kauzenmühle an der Vorbach, einen Nebenfluss der Tauber, beheimatet war. Er übernahm die Mühle, die heute zu den wenigen Mühlen zählt, deren Turbine von der Alsenz gespeist wird.
(Quelle: GLA Karlsurhe Copialbuch No 67/841 S. 242-244).
Die Imsweiler Mühle befindet sich jetzt im Privatbesitz der Familie Täubert und steht unter Denkmalschutz. Sie besteht aus dem spätklassizistischen Wohnhaus, dem Mühlentrakt, Wirtschaftsgebäude, Scheune, Stallungen, Remise und Backhaus.
Sie wurde mit viel Liebe zum Detail und enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt zur Hochzeits- und Seminarlocation umgebaut. Ein Standesamt (Zweigstelle von Rockenhausen) befindet sich ebenfalls in der Mühle.
Weiteres rund um die Geschichte finden Sie hier.
Imsweiler Wasserschlösschen
Schlosstraße 4
Das Schloss oder Hofhaus (wie es heute genannt wird) kam nach der französischen Besetzung in Privatbesitz.
Vom Gewölbekeller des Hauptgebäudes führte ein unterirdischer, gemauerter Gang zum Turm der katholischen Kirche. Wahrscheinlich war es ein Fluchtweg in den nahe gelegenen Wald. Der Gang ist heute zugemauert.
In dem linken Gebäude sind die wappengeschmückten Fenster mit der Jahreszahl 1595 noch erhalten. Ebenso beherbergt es eine Steinsäule und einen Ziehbrunnen.
Katholische PFARRKIRCHE
Alsenzstraße 42
Die Pfarrkirche St. Peter in Ketten wurde
im 11. Jahrhundert erbaut.
Im Kern befindet sich ein wohl romanischer spätgotisch überformter Turm mit Spitzhelm aus dem Jahre 1896. Der spätgotische Chor ist um 1500 entstanden. Die Sakristei bez. 1526. Die dreischiffige neugotische Halle stammt ebenfalls aus dem Jahr 1896. Die gotische Ausstattung, Renaissance-Epitaph; sechs spätbarocke Epitaphien bzw. Fragmente, barockes Kruzifix, bez. 1734; ortsbildprägend
Im Jahr 1896 wurde die Pfarrkirche erweitert und 1899 wurde sie konsekriert.
In ihr befindet sich das Doppelepitaph des Johann Brenner von Löwenstein († 1521), kurpfälzer Burggraf in Alzey und seiner Gattin Apollonia geb. von Heppenheim genannt vom Saal. Sie sind die Eltern des Speyerer Domkantors und Generalvikars Johannes Brenner von Löwenstein († 1537).
Protestantischer GLOCKENTURM*
Alsenzstraße 29
Ein alleinstehender Glockenturm, der direkt an der Bundesstraße 48 steht, fällt auf, weil ihm kein Gotteshaus angegliedert ist. So kam es auch, dass dieses Bauwerk oftmals in der Presse erwähnt wird und sogar einen Weg in eine amerikanische Illustrierte gefunden hat. Dabei wurde auch die Legende aufgetischt, wonach die Protestanten kein Geld gehabt hätten, um noch ein Bethaus anzugliedern.
Es war ein langer Weg bis dieses Bauwerk errichtet werden konnte. Durch den Wechsel Kurpfalz zur französischen Präfektur kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken - hier auf Ortsebene- weil das Geläute sich innerhalb der katholischen Kirche befand, es aber bislang Sitte und Brauch war, dass bei allen Anlässen allgemein geläutet wurde. Dafür aber erhielt der katholische Schulmeister, der gleichzeitig Glöckner war, das sogenannte Glockenkorn. Dem Glöckner Wilhelm Neurohr wurde dieses jedoch verweigert, nachdem er bereits zwei Jahre im Dorf ansässig war. Er unternahm viel um zu seinem Recht zu kommen und er ging zu jeder protestantischen Familie, um seinen Verdienst einzuholen. Doch es wurde ihm verweigert. Dies war um 1809.
Ein wenig später versuchten die Protestanten unter Führung der damaligen Maire Carra aus Gehrweiler mit Unterstützung des Agenten Henrich Gass, der aus Rockenhausen kam und in Imsweiler verheiratet war mit noch einigen Gleichgesinnten ein Loch in das Mauerwerk zu brechen, um in den Glockenturm zu gelangen. Sie wurden jedoch gestört und gingen davon, doch mit Hinterlassung eines Schadens, indem antikes Mauerwerk beschädigt wurde.
1580 kam es nochmals zu einem Glockengespräch. Dies dürften die inneren Ursachen gewesen sein, um den Entschluß reifen zu lassen einen eigenen Glockenturm zu erstellen, nachdem das ehemalige reformierte Schulhaus mit einem Glockentürmchen und einem Glöcklein ruinös geworden war. Man verkaufte dieses Anwesen, das keine Miete mehr einbrachte und man war froh darüber in der Dorfmitte direkt an der Dorfstraße ein geeignetes Grundstück erwerben zu können.
Etwa 1865 konnte man sich ernstlich darüber Gedanken machen, in welchen Ausmaßen der Turm zu errichten sei und wie es um die Finanzierung stehe.
Bereits 1857 entstand das Projekt in Imsweiler ein Bethaus zu errichten, doch jetzt wurde dieses Vorhaben fallen gelassen, dagegen soll vorerst nur ein Glockenturm errichtet werden. Anlass dazu gab der Umstand, dass im Jahre 1870 das alte Schulhaus in Imsweiler in dessen Türmchen bisher die protestantische Glocke aufgehängt war, auf Abriss versteigert wurde und die Glocke im Spritzenhause unbenützt aufbewahrt wird. Ein Bauplatz wurde bereits angekauft und auch genehmigt.
Beim Bau stellten sich unerwartet große Schwierigkeiten in den Weg. Denn der Baugrund erwies sich als sumpfig, weil der Moschelbach früher über den Baugrund floss. Deshalb mußten dreißig dicke Eichenstämme in den Grund eingelassen werden. Dafür mussten zusätzlich 600 Gulden aufgebracht werden.
Die Grundsteinlegung erfolge am 28. August 1876, zusammen mit dem Kirchweihfest. Scheinbar wurden die Protestanten wankelmütig, weshalb der damalige Bürgermeister Carl Adam Limbacher die Dorfbewohner aufmunterte, sie mögen ausharren.
Am 2. Weihnachtsfeiertag 1877 wurde der Turm in Gegenwart der gesamten Dorfbevölkerung eingeweiht. Die gesamten Baukosten betrugen 16.000 Reichsmark. Architekt Julius Huth, Kaiserslautern.
Der Türsturz zum Glockenturm trägt die Inschrift:
Ehre sei Gott in der Höhe 1877.
* Der gesamte Text ist ein Originalauszug aus dem Buch von Emil Dhom, Imsweiler - Die Geschichte eines Dorfes im Nordpfälzer Bergland.
Ehemaliges SCHULHAUS
Alsenzstraße 44
Es wird angenommen, dass bereits um 1584 eine Schule im Dorf bestand. 1823 wurde ein Neubau des Schulhaus beschlossen. Als Bauplatz kam nur der Platz neben der Kirche in Frage. Da die Gemeinde über keine Geldmittel verfügte, wurde der Beginn des Baues immer wieder verschoben.
Im Jahr 1829 wurde dann endlich das neue Schulhaus gebaut.
Es befindet sich jetzt im Privatbesitz und wurde als Wohnhaus umgebaut.
Die LEHRERWOHNUNG
Alsenzstraße 57
Bei der ehemaligen Lehrerwohnung aus 1914/15 handelt es sich um ein Wohnhaus mit zweiflügeligem Walmdachbau. Der neuklassisiztisch geprägte Heimatstil ist deutlich zu erkennen.
Architekt Peter Seeberger, Rockenhausen.
Villa LIMBACHER
Wintersbergerweg 13
Die Limbacher´schen Villa wurde um 1900 vom königlich-bayrischen Zollinspektor Karl Limbacher erbaut. Architektonische Motive der Renaissance und des Klassizismus hüllen das Gebäude in eine außergewöhnliche Atmosphäre.
Die Villa befindet sich im Privatbesitz der Familie Bernatz und ist Firmensitz der Steuerkanzlei Bernatz.
SCHULHAUS
Felsbergerhof
Felsbergerhof 7a
Bei dem ehemaligen Schulhaus aus dem Jahr 1903 handelt es sich um einen eingeschossigen neubarocken Sandsteinquaderbau mit abgewalmten Mansarddach. Der Architekt war Peter Arnold aus Rockenhausen.
Heute wird es als Bürgerhaus genutzt.
SCHLEIFMÜHLE
Schleifmühle 1
Dort wo sich heute das Anwesen der Schleifmühle befindet, stand bereits vor dem 30-jährigen Krieg ein gewerblicher Betrieb, der ebenso viel Gefälle zu entrichten hatte, wie die umliegenden Mühlen. Obwohl über diesen Betrieb keine Unterlagen vorhanden sind, kann man davon ausgehen, dass er ein ebenso respektables Alter hatte als die Mühle oberhalb. Denn die Burg hatte ja Bedarf an schmiedeeisernen Geräten aller Art und auch diese mussten dauernd gepflegt und in Ordnung gehalten werden, also ein Betrieb, der sich mit der Herstellung von Eisengeräten (Äxte, Beile, Sensen) zu befassen hatte.
Ob dieser Betrieb bereits den Namen "Schleifmühle" hatte, ist nicht bewiesen. Während des 30-jährigen Krieges wurde dieses Anwesen zerstört.